Panta Rhei – Alles fließt


Bei unserem letzten Camping-Ausflug hatten wir einen schönen Platz an einem kleinen Bach. Als ich auf einem Stein saß, die Füße im kalten Wasser und dem Lauf des Baches hinterher sah, kam mir der Ausspruch „Alles fließt“ in den Kopf.

Panta Rhei oder Alles fließt stammt vom griechischen Naturphilosophen Heraklit. Ebenfalls sagte Heraklit: “ Niemand kann zweimal in denselben Fluss steigen, denn alles fließt und nichts bleibt“.

Bleiben wir beim Bild des Flusses. Der Fluss fließt und ist in Bewegung. Er hat ruhige Abschnitte, er kommt an Hindernisse, muss sich vielleicht manchmal einen neuen Weg suchen, wird aufgewirbelt und verändert sich immer wieder auf seinem Weg und ist doch irgendwie dieser Fluss, der sich jeden Tag verändert und anpasst und seinen Weg nimmt und doch er selbst bleibt. Natürlich sind die Ufer auch wichtig. Ohne Ufer wäre der Fluss überall und würde sich verlieren. Manchmal muss der Fluss aber auch aus seinen Ufern ausbrechen, wenn er zu sehr eingeengt wird.

Wenn man mich vor einigen Jahren gefragt hätte, wie ich mir mein Leben wünsche, hatte ich wahrscheinlich gesagt, dass ich gerne Stabilität hätte, wenig Veränderung, Ruhe und stabile Bedingungen, die mich umgeben.
So ist das Leben aber nun mal nicht. Ich denke, dass die meisten sich Stabilität und Beständigkeit wünschen. Doch das Leben bedeutet jeden Tag anpassen und verändern, weiterfließen und doch irgendwie man selbst bleiben.
Mir hat es geholfen anzunehmen und zu verstehen, dass alles fließt. Das sich die Dinge ändern, das sich Menschen ändern und vor allem, dass ich mich auch ändere und mich ändern darf. Nicht alle Veränderungen haben mir gefallen oder anderen um mich herum. Doch wie bei Achtsamkeitsübungen sollte man lernen erstmal anzunehmen und sich der Dinge bewusst zu werden. Danach kann man sehen was man damit anfängt. Und es geht im Leben nicht darum anderen zu gefallen, sondern sich selbst zu finden.

Ich habe gelernt und verstanden anzunehmen, dass sich die Dinge ändern, das ich mich ändere, dass das Leben mich prägt, dass Ufer gut sind, aber man auch ein freier Fluss innerhalb von Ufern sein kann und darf. Ich erlaube es mir mich zu ändern und frei zu entfalten, geleitet von den Ufern in meinem Leben.

Manchmal gibt es auch Ufer, die uns zu sehr einengen. Wie zum Beispiel die Vorgaben der Gesellschaft oder Ansichten von Freunden oder Familie.
Es ist nicht immer möglich sich diesen entgegenzustellen, deshalb ist es wichtig trotzdem der wilde Fluss innerhalb dieser Ufer zu bleiben und sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren.

Nimm an, dass Veränderung zum Leben gehört. Nimm es als Geschenk an, in Bewegung zu bleiben und dass das Leben dir so viele Möglichkeiten gibt. Erfinde dich neu wenn du willst. Bleib nicht stehen. Folge dem Fluss des Lebens. Deinem Fluss und dir selbst.

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